Der Faire Handel, für den die Weltläden stehen, umfasst strenge Regeln. Die Produzenten müssen nachprüfbar und verlässlich fair behandelt werden. Das geht am einfachsten, wenn unsere Handelspartner eine entsprechende Prüfung oder Zertifizierung vornehmen lassen. Darum kommen unsere Produkte fast ausschließlich aus dem Globalen Süden – oftmals aus ehemaligen Kolonialgebieten. Im Weltladen handeln wir nicht mit Waren, die Sie besser vor Ort kaufen, denn wir wollen keine Konkurrenz zur Direktvermarktung sein.
Unser Bestreben ist, dass alle Menschen ein würdevolles Leben haben, nicht nur unsere Handelspartner in fernen Ländern. Sie sollen sich von ihrer eigenen Arbeit versorgen können und eine angemessen sichere Perspektive haben. Wenn in Deutschland gegen zu niedrige Löhne protestiert wird oder Bauern stabile Investitionsbedingungen fordern, geht es um dasselbe, was wir für alle Menschen wünschen: Gerechte Lebensbedingungen! Benachteiligungen können von einem unausgewogenen politischen System herrühren, sie können von einem extremen Wirtschaftssystem verursacht werden oder auch kriminellen Machenschaften geschuldet sein. Das gibt es auch in Europa.
Unter der Marke „Libera Terra“ produzieren italienische Sozialkooperativen hochwertige Bio-Lebensmittel auf Ländereien, die im Besitz der Mafia waren und vom italienischen Staat konfisziert wurden. Sie schaffen auf diese Weise legale Arbeitsplätze, auf denen Menschen zu fairen Bedingungen beschäftigt werden. Zugleich schaffen sie in Regionen, in denen die Mafia seit Generationen die Menschen unterdrückt, eine neue Normalität. Libera Terra wurde 2001 von dem katholischen Priester Don Luigi Ciotti gegründet, um vor allem arbeitslosen Jugendlichen eine legale Perspektive jenseits der Mafia zu ermöglichen. Seit 2001 wurden weitere Kooperativen gegründet, die gemeinsam unter dem Markenname Libera Terra Produkte vermarkten. Die zusammengeschlossenen Kooperativen beschäftigen rund 200 Personen, davon über 30 Prozent Menschen mit Behinderungen. Sie bewirtschaften zusammen eine Fläche von ca. 1500 Hektar.
Wenn Sie im Urlaub in Gegenden reisen, in denen Ungerechtigkeit herrscht – nehmen Sie es nicht einfach hin: Hinterfragen Sie, was sie sehen. Gegen Ungerechtigkeit kann man etwas tun.